Buchtitel: Kälteeinbruch
Autor: Jan-Erik Fjell
Inhalt:

(c) Jäckel/Cover rororo
Anton Brekke stellt sich mir in diesem – eigentlich zweiten – Teil der Reihe des Norwegers Jan-Erik Fjell als der Antiheld schlechthin vor. Spielt, raucht, arrogant… und trotzdem zieht er gleich in seinen Bann. Wer von Euch Fan der BBC-Serie „Cracker“ ist, wird zumindest auf Verhaltensebene gleich ein Déjà-vu erleben. Auch die Einführung der anderen Hauptcharaktere lässt auf einen gelungenen Spannungsbogen hoffen…
…und knappe zwei Wochen Lesefortschritt später darf ich Euch diese Hoffnung als „bestätigt“ mit auf den Weg geben. Viel mehr noch. Jan-Erik Fjell erweist sich auch für die Nebenrollen als Spezialist für realistischen Charakteraufbau mit einem Händchen für eine glaubwürdige Handlungsentwicklung. Liebhaber von schlüssiger – sprich begründbarer oder nachvollziehbarer – Ereignisreihenfolge kommen in „Kälteeinbruch“ voll auf ihre Kosten. Allerdings sollte der Leser auch ein dickes Fell in Bezug auf die bedrückend echten Konsequenzen eines Lebens im kriminellen Milieu mitbringen…auch hier beschrieben ohne unnötige Blutrünstigkeit oder Sensationslust – eher mit einer sachlichen Bitterkeit.
Lest einfach selbst was Anton Brekke aus dem Mord an einem pensionierten Lehrer – kurzer Prozess, Kehle durchgeschnitten – macht.