Lange nicht mehr erwähnt ist sie: Meine Weltenbummlerchallenge.
Aber nebenher geht sie weiter und jedes literarische Werk der letzten Monate bringt mich weiter! So auch „Pandora im Kongo“ von Albert Sánchez Piñol. Erschienen im Fischer Verlag. Und da es mich schon von der ersten Seite an in seinen Bann schlägt, kommt es auch in die Mittwochsaktion rein 🙂
Bevor ich Euch zwischen die Seiten des Buches mitnehme, mache ich Euch – liebe Blogstöberer – gern noch etwas den Mund wässerig mit einer kurzen Darstellung des Inhalts.
Um was es geht
Es geht um Thomas Thomson. Kein Witz. So heisst unser Held. Um dem ganzen ein i-Tüpfelchen draufzusetzen ist er brotloser Schriftsteller im Jahre 1914. Über eine unterhaltsame Schicksalsverwicklung – beginnend in London der damaligen Zeit – kommt er mit einem Mordfall in Kontakt, der ihn zumindest schritstellerisch auf eine Reise in den Kongo schickt, wo er dem Mordfall auf den Grund gehen soll. Ob er sich überwindet und auch tatsächlich selbst in den Kongo fährt bleibt am Anfang des Buches und auch in allen Ankündigungen ein kleines Geheimnis…
In der Handlungseinleitung begegnen wir unserem Helden in dessen unglücksseliger Situation, in der er als nichtbenannter zweitreihiger Schreiberling eines Schundromanautors ein absurd hirnloses Skript in wenigen Tagen in einen ebenso hirnlosen Roman umschreiben soll. Hier ein Einblick mit was er sich rumschlagen muss – nicht wundern, dass der Buchtitel auch im Buch ein Buch ist….
Zitat
„Pandora im Kongo war der typische Schund des Doktor Luther Flag. Aber wie gesagt, ob gut oder schlecht, es handelte sich um mein erstes Buch und ich war entschlossen, mein Bestes zu geben. Daher ging ich in die Bibliothek, um Nachforschungen zu betreiben. Am dritten Tag war ich zu spärlichen, aber unwiderlegbaren Ergebnissen gelangt:
1. Pygmäen sind keine Menschenfresser.
2. Im Urwald gibt es keine Löwen.
3. Was zum Kuckuck war die Sporentheorie?
Mit viel Fantasie und einem sehr elastischen Begriff von literarischer Freiheit konnte ich gelten lassen, dass der Held einen Löwen bändigt. Oder dass sich eine ganze römische Legion nilabwärts verirrt. Was aber die Pygmäen betrifft, hatte ich mir nie zuvor die Frage gestellt, ob sie überhaupt zur Gattung Mensch gehörten. Schlimmer noch war, dass die Ethnografen sie einhellig als den zutraulichsten und anarchistischsten Menschenschlag der Welt beschrieben. Wie sollten die ein Weltreich errichtet haben?“ Zitatende.
Ich bin noch nicht weit fortgeschritten im Buch, lache aber jetzt schon immer wieder Tränen. Bezüglich der Thematik und Wortwahl des Autors vergeßt bitte nicht, dass die Geschichte 1914 spielt…
Voller Spannung wie es denn weitergeht und wie man als Schriftsteller zu einem Mordfall kommt, verabschiede ich mich von Euch für heute.

Löwen im Kongo? Bild: K.Jäckel/Buchcover:Fischerverlag
Eure Kasia
P.S.: Die ursprüngliche Idee zur Aktion MittendrinMittwoch, muss natürlich angemerkt sein, gehört readbooksandfallinlove.