[Blogaktion]MittendrinMittwoch Reloaded 2019

Ich reise gerade wieder in der Zeit. Kommt doch mit in das koloniale Indien von 1920. Wer ist der Reiseleiter? Abir Mukherjee. Welches Transportmittel? Sein Kriminalroman „Ein notwendiges Übel„. Veranstalter? Der Heyne Verlag. Mein Mitreisender ist der Ermittler Sam Wyndham von der Imperial Police. Lest hier was es mit diesem Trip auf sich hat und nehmt mit dieser Blogaktion einen SneakPeak der literarischen Reise…mittendrinmittwochreload

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Auferstanden aus Ruinen

Ganz so dramatisch wie mein Titel fühlt sich mein erster Artikel nach der langen Umzugsauszeit auch wieder nicht an. Wer mich kennt weiß jedoch, dass eine Prise Pathos stets dabei ist.

Trotz des Schweigens hat sich literarisch meine Welt weiter gedreht. Nach dem Trip nach Österreich, siehe meine Rezension von „Der zweite Reiter“, ließ ich mich nach Übersee verfrachten. Herr Abir Mukherjee war hierbei mein Zeit- und Abenteuerreiseführer mit seinem Krimireihenauftakt „Ein angesehener Mann“.

Ein angesehener Mann von Abir Mukherjee

Cover „Ein angesehener Mann“ Rechte: HEYNE Verlag

Wohin geht die Reise?

Sie nahm mich mit in das Kalkutta von 1919 und stellte mich erneut einem ziemlich abgewrackten – wenn auch hochintelligenten und unerschrockenen – Ermittler vor. Sam Wyndham kehrt aus dem ersten Weltkrieg ins Nichts wieder, nachdem alle engeren Freunde im Krieg gefallen sind und seine geliebte Frau in seiner Abwesenheit einer Krankheit erlag.
Opiumsüchtig wie er ist – um Trauer sowie Einsamkeit zu betäuben – ergreift er die Chance als ihn ein ehemaliger Vorgesetzter in die Polizeitruppe nach Kolonialindien ruft. Er betritt die Welt einer Herrscherklasse, die voll ist von vorgeschobenem Gutmenschentum und egozentrischer Ausbeutung der einheimischen Strukturen.

Es wird ihm keine Zeit zur Assimilierung an diese für ihn wildfremde Welt gelassen. Nur wenige Wochen nach Dienstantritt wird ein hochrangiger Staatsbeamter brutal erstochen im Rotlichtviertel von Kalkutta aufgefunden. Ein am Tatort plump hinterlassener Zettel weist auf politisch motivierte Täter hin, die der englischen Herrschaft in Indien überdrüssig sind.

Glücklicherweise lässt sich Sam nicht von derart primitiv vorgeschobenen „Beweisen“ von anderen weitaus interessanteren Spuren ablenken. Weiterlesen

Kunstraub & Läuterung

(Hör-)buchtitel: Das Mädchen mit den Smaragdaugen

Das Maedchen mit den Smaragdaugen von Carla Montero

(c) blanvalet

Autorin: Carla Montero

Ich habe mich den Audiobüchern auf meinem Blog schon lange nicht mehr gewidmet, diese Tendenz sei hiermit durchbrochen.
Zum Hörbuch Das Mädchen mit den Smaragdaugen muss ich gleich klarstellen, dass das Werk im deutschsprachigen Raum „nur“ als tatsächliches Buch oder auf Kindle existiert.
Meine Hörbuchversion ist auf Polnisch und nur im dortigen REBIS Verlagshaus erhältlich. Das sollte der Spannung und dem durchaus gelungenen Plot keinen Abbruch tun.
Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Cover der Versionen unter Umständen abweichen können.

Zum Eingemachten

Nach einem Prolog, in dem dem Leser die Vorgeschichte des berühmten Bildes nähergebracht wird, erlebt der Leser einen Sprung in die Gegenwart und lernt eine der Hauptfiguren kennen – Ana, eine Kunsthistorikerin. Sehr einnehmend ist dieser Charakter nicht, die eigene Meinung von sich selbst zu Beginn der Geschichte nicht sehr gut. Selbst in einer kunstaffinen Familie groß geworden, lässt sie sich und ihr Leben zu 99 % von ihrem Verlobten diktieren. Dies ist der dubiose, dafür unglaublich wohlhabende, Geschäftsmann Konrad. Das eigene künstlerische Selbst lebt Ana nur noch versteckt und am Rande aus.

Konrad ist es auch, der ihr einen Brief zuspielt, in dem von einem geheimnisvollen wertvollen Bild die Rede ist, welches dem Renaissancemaler Giorgione zugeschrieben wird – „Der Astrologe“.
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Qualitativer Ausreißer mit Unterhaltungswert

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Hörbuchtitel: Der stumme Tod
Autor: Volker Kutscher

Ein Glück stört es die Logik der Reihe um die Figur Gereon Rath nicht, ob man die Reihenfolge der ersten Bände so exakt einhält. Zumindest trifft dies auf den zweiten Band zu. Mit großer Verspätung – ich kenne bereits die nachfolgenden Bände Nummer drei & vier – habe ich „Der stumme Tod“ gehört. Erstaunlicherweise kann ich nicht mit gleichbleibender Begeisterung davon erzählen – verglichen mit den Bänden „Der nasse Fisch“, „Goldstein“ oder „Die Akte Vaterland“.

Inhalt

Gereon, unser grummelig-sympathischer Kommisar, hat es nach seinem Zuzug nach Berlin und dem ersten Abenteuer geschafft seine große Liebe zu vergraulen. Zudem wird er in diesem Band auf Grund der Abwesenheit des Kriminalrats Gennath (oberster Chef der damaligen Kriminalpolizei) von einem Antipathen befehligt und erhält unliebsame Fälle. An dieser Stelle holen wir ihn ab. Genauer gesagt in dem Moment, in dem er zu einem vermeintlichen Unfallort gerufen wird. Es ist ein Drehort. Die gefeierte Schauspielerin Betty Winter ist bei Dreharbeiten zu einem Tonfilm von einem Scheinwerfer erschlagen worden. Doch Gereon Rath entdeckt Indizien, die auf Mord hindeuten. Und dann wird eine zweite Schauspielerin tot aufgefunden – mit fehlenden Stimmbändern …

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