Weihnachtsmänner kommen zu Katern

Ich hatte es ja mehrfach angekündigt: Wir haben – ich denke aus nostalgischen Gründen – der Weihnachtslesung von Sven Nordqvists Petterson & Findus durch Heike Makatsch am letzten Sonntag regelrecht entgegengefiebert. Nun war es soweit. Prater, am Sonntag 11 h. Und unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Soviel Spoiler muss gleich mal sein 😉
Nun aber zum Pudels Kern.

Location & Atmosphäre:

Was man an den weiter unten eingefügten Bildern nicht sieht: Es war ausverkauft. So viele Kinder im Alter zwischen ca. 2 bis 8 habe ich schon lange nicht mehr auf einem Haufen gesehen. Das will was heißen. Ich bin schließlich selbst Mutter eines Kitakindes.

Für künftige Planung von Events muss man wissen: Der Prater glänzt eher mit rauhem Betoncharme gekoppelt mit ein paar pseudoedlen Kronleuchtern. Weite Teile der Wände sind dezent verhängt. Das ist auch gut so. Denn wenn noch mehr von der uralten Bausubstanz zu sehen wäre, würde die Atmosphäre sicherlich von „ostedel“ zu „einfach alt“ kippen. Dafür ist die Bestuhlung des großen Saals wirklich gut. Der Winkel ist so, dass man die Bühne gut sehen kann – ungeachtet des Vordermanns. Sogar mit dem 110 cm großem Nachwuchs war noch gute Sicht zu holen. Ein kleines Foyer inkl. Getränkebar mit vernünftigen Preisen runden ein pragmatisch-ostiges Ambiente ab. Wir haben uns jedenfalls, trotz der kleinen Kritik oben, wohl gefühlt.

Veranstaltung selbst:

Eine klitzekleine Überraschung blühte dem vollen Saal gleich bei Ankündigung durch den Veranstalter (Thalia, in Kooperation mit Parkauetheater). Es wurde gar nicht aus „Petterson kriegt Weihnachtsbesuch“ gelesen, sondern eine 50 Minuten-Fassung der Geschichte  „Morgen Findus wird´s was geben. 9783789143076
In der Geschichte hat Findus so viel vom Weihnachtsmann gehört, daß er ihn gerne einmal persönlich sehen möchte. Petterson weiß natürlich, wie es sich mit dem Geschenkebringer in Wahrheit verhält. Er möchte Findus aber nicht enttäuschen. Als emsiger Erfinder ersinnt er eine Weihnachtsmannmaschine. Zu den Hindernissen rund um den Bau der Maschine gesellt sich ein geheimnisvoller Fremder mit Rauschebart. In der Rolle eines ausgefallen Briefträgers bringt er unerwartet Unterstützung und Schwung in die Sache… so, das langt nun aber von der Geschichte. Wer es genau wissen will, kann ja kaufen und lesen. Oder ausleihen und lesen… 😉

Das Original ist tatsächlich sehr lang. Da die Veranstaltung „ab 4 Jahren“ angekündigt war, haben wir es begrüßt, dass auf 50 Minuten runtergekürzt wurde. An Charme hat die Geschichte dadurch nicht verloren, also Daumen hoch hierfür.
50 Minuten stilles Zuhören ist für so manchen 4-jährigen immernoch seeeehr ambitioniert. Hier hätte man ev. mit der Altersempfehlung ein Jährchen nach oben gehen sollen. Trotzdem haben mich die Kinder positiv überrascht. Es war nicht zu laut, der Bann zur Erzählerin war ungebrochen.

Die Erzählerin:

Ihre Profession, den eigenen Spaß an der Sache und den tollen Umgang mit Kindern merkte man Heike Makatsch von der ersten bis zur letzten Minute an. Mit ihrer einzigartigen Stimme, tollem Nachmachen der einzelnen Figuren und guter Ansprache der Kinder im Publikum hat sie (scheinbar) mühelos eine tolle Veranstaltung gezaubert. DANKE!
Besonders gefreut hat uns auch die anschließende Signierstunde. Haben uns da nichts entgehen lassen.

Fazit:

Jederzeit wieder. Kleine Idee unabhängig von der super Umsetzung: Es wäre vielleicht auch für die Konzentration der Kinder günstig ein kleines Bilderbuchkino daraus zu machen…die Bühne war einfach abgehängt. Dies nur als Idee für die Zukunft. Würde vor allem auf Grund der Performance von Heike Makatsch die Lesung jederzeit jedem empfehlen.
Abschliessend noch einige Impressionen in Bildern…
Eure Kasia von nichtohnemeinbuch

Zum Fest der Liebe – ein Gastbeitrag voller Buchtipps

Eine ganz tolle Möglichkeit hat mir die Steffi von Saint Iva eröffnet: Mit meinem ersten Gastbeitrag voll mit Buchtipps für die ganze Familie!
Saint Iva – Textloft & Blogazine  – müsst Ihr Euch vorstellen wie eine Stadt gemacht für Familien. Für jedes Familienmitglied findet Ihr im Blogazine Wohlausgewähltes und Aktuelles zu den Rubriken Jobkultur, Reisen, Lesen und Familienleben. Ein ganz besonderes Augenmerk legt Saint Iva bei allen Recherchen und Empfehlungen auf uns Working Moms!
Da Steffi vom Anbeginn der Zeit eine Leseratte ist, passten unsere Vorstellungen von einem Beitrag zu Buchempfehlungen oder Buchgeschenktipps schnell zusammen. Nochmals ein MERCI!
So. Langer Rede, kurzer Sinn: Die Tipps im Gastbeitrag für Eure Geschenkejagd findet Ihr hier:
Fest der Liebe, Fest der Bücher

 

Kinderatlas von Glückschuh – ein Familienedutainment

Der nüchterne Titel dieses Beitrags soll Euch bitte nicht täuschen! Ich bin ganz vernarrt in dieses Produkt. Der Glückschuh Verlag aus dem beschaulichen Falkensee bei Berlin war vor allem durch dieses Produkt mein herausragendes Highlight auf der 3.BerlinBuch-Messe am vergangenen Novemberwochenende. Wieso, weshalb, warum will ich Euch nach einem kurzem Abriß der „harten Fakten“ weiter unten erklären.

Die Fakten: Auf 158 Seiten im A4 Format wird Kindern mit der Zielgruppe 8++ ein sehr gelungenes Edutainment präsentiert. Als Basisfunktion zeigt die mit gelbem Rand markierte Straßenkarte Kindern nachvollziehbar, wo auf der Reise sie sich gerade befinden. Auf den farbig abgesetzten grünen Seiten werden kindgerechte spannende Ausflugsziele vorgestellt und mit Infokästchen mir Wissenswerten leseleichter gestaltet. Auf den blau markierten Seiten wiederum kommen noch bestimmte Umweltthemen zum Zuge, die man durch die separate Aufsummierung schneller findet. Hier werden themenbezogene Fakten mit Wissenskästchen, Bewertungen und Links unterfüttert, so dass sich ein kompaktes Wisses- und Unterhaltungswerk für bestimmte Interessensgebiete der Kinder ergibt. Nicht zu vergessen ist, dass das Konzept durch eine durch den Verlag aufgebaute Kinderfigur – Petronella Glückschuh – abgerundet wird. Sie leitet als Charakter durch alle Atlasteile. Und da wir uns nunmal im Zeitalter der online-Vernetzung befinden, werden immer wieder Linktipps zum Weiterlesen eingestreut bzw. zwecks weiterer Reisetipps angegeben. Soweit so gut.

Jetzt aber zu dem mir wichtigeren Teil, warum mich das Ganze so begeistert:
Unsere Tochter ist eigentlich noch nicht wirklich Zielgruppe – zu jung. Aber vom ersten Moment an, als sie den Atlas zu fassen bekommen hat, hat sie ihn nicht mehr aus der Hand gegeben. Die Themen sind schon für sie durch die Bebilderung gut zu erfassen. Was eine Straßenkarte ist, weiß sie bereits, und dass man darauf Wege und Entfernungen („Wo wohnt denn nun hier genau Omi?“) nachvollziehen kann, hat sie verstanden. Dass die Karten mit Tiersymbolen aufgepeppt sind, hat sie einfach selbst zum Spiel gemacht: Sie überlegt laut wo welche Tiere leben oder wo nun genau gaaanz viel Strand verläuft (für den nächsten Badeurlaub :-)).
Ebenso ein Lese- und Frageanreiz waren für sie die Petronellasymbole. Schnell wurde hier gefragt: „Was sagt die hier? Mama lies vor!“.
Fazit erstmal: Ich werde noch vieeeele Kurzausflüge, Wochenendreisen und Urlaube mit diesem Atlas „unterfüttern“ sowie Bahnfahrten kurzweiliger machen. Habe mir auch schon ganz fest vorgenommen spätestens im Frühjahr/Sommer dieser Empfehlung auch mal einen „Härtetest“ folgen zu lassen und den Atlas in Praxis an mehreren Ausflügen zu testen. Klar, komme ich dann mit dem Ergebnis wieder auf Euch zu ;-)!

Versetze ich mich nun in die tatsächliche Zielgruppe von 8++, denke ich, dass auch hier die Reaktion eine Positive sein wird. Nur werden die Eltern nicht mehr ganz so viel gefordert sein.
Zu lesen haben die angehenden Umweltforscher mehr als genug und das durch die Infokästchen durchbrochene Design macht die Texte optisch einfacher. Eine einleitende Legende sowie Erläuterung des Kartenaufbaus sollte stets mit den Eltern (oder Lehrern?) gemeinsam durchgeackert werden, da das Ansehen einer einzelnen Karte für sich eine Sache ist, aber das Wechseln und Weiterverweisen zwischen den Kartenabschnitten und Wissensseiten schon einen gewissen Anspruch stellt. Finde ich.
Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, sehe ich als weiteren Lernanreiz, dass medienübergreifend gedacht wurde und dass Experten von z.B. BUND oder NABU Kooperationspartner an diesem Atlas sind.

Zum Ausklang sei auch erwähnt, dass der Atlas drei Preise bereits für das tolle Konzept gewonnen hat.
Wo bekomme ich nun so ein gutes Stück?
http://www.glueckschuh-verlag.de/shop/
oder
http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/petronella_glueckschuh_deutschland_umwelt_tiere_kinderatlas/dorothea_flechsig/EAN9783943030143/ID35191556.html?jumpId=54208404&suchId=0816684a-5a53-4a4d-a60c-1ec92a2eca5d
Sind ausdrücklich nur paar freie Suggestionen, habe mich absichtlich nicht auf einen Link beschränkt, da ich eine gewisse Varianz im kommerziellen Bereich schätze 😉 naja, und vergesst natürlich auch unsere lokalen Lieblingsbuchhändler nicht. An die könnt ihr b.Bed. mit der nach folgenden ISBN herantreten: ISBN 978-3-943030-14-3
Copyright liegt, wie sicherlich klar ist, beim Glückschuh Verlag bzw. bei REACH U für die Karten.

3.BuchBerlin – Die Berliner Buchmesse 2016 – ein Resümee

Seit Jahren renne ich jeden Herbst auf die Frankfurter (Mainstream-)Buchmesse und habe die letzten zwei Jahre die regionale Entwicklung vor der eigenen Haustür sowie das Thema unabhängige Verlage schändlich vernachlässigt. Aber damit ist jetzt Schluss! Ich habe heute mit der Berliner Buchmesse Neuland betreten.
Der Veranstalter: Bücherzauber e.V.. Der Verein engagiert sich für die Leseförderung für Kinder und Jugendliche sowie die Literaturförderung in Berlin und Brandenburg.
Die Örtlichkeit: Das Berliner Estrel Hotel an der Sonnenallee, welches sich schon seit langem als alternative Location für kleine Messen mausert.
Angekündigt waren unabhängige, kleine Verlage sowie Selfpublisher. Stets immer nur den Mainstream gewohnt, waren dies heute meine ersten Schritte in eine andere Buchkultur und entsprechend groß die Spannung.

Die wurde auch weitestgehend nicht enttäuscht, wenn auch aus unerwartetem Grunde. Die Kinder- und Jugendliteratursektion war es (nicht ausschließlich, aber vor allem :-)), die mich beeindruckt hat. Angefangen mit der freundlichen zugewandten Stimmung, über die Varianz an Ideen der Verlage und präsenten Autoren bis hin zu kleinen organisatorischen Aspekten wie der Kinderbastelecke oder wirklich sehr interaktiven, engagierten Organisationshelfern… Die Aufzählung ist beachtlich und könnte noch länger sein. Die bodenständige Atmosphäre, nicht zu abgrenzende Tischgestaltung und auch persönliche Ideen der einzelnen Akteure haben mir das Netzwerken zu einer Freude gemacht. Also schon mal ein „Danke! Hat Spaß gemacht mit Euch!“.

Was die engagierten Organisationshelfer anbetrifft ist mir besonders eine spontane Miniführung für Interessenten mit Kindern (Alter 8+++) ins Auge gefallen sowie der oben bereits erwähnte Basteltisch. Aber auch hier und da eingestreute Auflockerungsideen wie Verlosungen haben Akzente gesetzt.

Jaaaa, bei der Erwachsenensektion ist nicht jedes Genre meins und nicht jede Gestaltungsidee für Cover würde mein Auge nachher im Regal erfreuen – hüstel – aber gut… wir sind ja nun bei jungen Start-ups, Selfpublishern mit begrenzten Budgetmöglichkeiten und über Geschmack darf man sowieso nicht streiten. Ich möchte lediglich zu verstehen geben, dass ich für nachfolgende Blogartikel bei den Grownups nur sehr punktuell fündig geworden bin… Meine Rezensionen und Tipps zu den Messefunden verdienen separate Aufmerksamkeit in eigenen Beiträgen.

Kommen wir zu den kritischeren Anmerkungen: Für die Zukunft würde ich mir im Programm der Lesungen auch einen Verweis auf den Inhalt des Buches (oder wenigstens einen erläuternden Satz) wünschen. Nur mit Titel, Autor und Uhrzeit der Lesung bestückt, konnte ich so gar nicht entscheiden, welche Lesung für mich spannend werden könnte und welche ich von vorne herein ausschließe. Effekt der mageren inhaltlichen Erläuterung war, dass ich für die heutige Veranstaltung die Lust an Lesung so gänzlich verloren habe, was ja nicht Sinn der Sache war. Schade. Auch könnte man für die Zukunft solche spontanen Ideen, wie Führung zu Highlights/Special Partners der Messe für ein bestimmtes Zielpublikum (e.g. Kinder mit elterlichem Anhang) richtig organisieren und daraus ein „Zusatzschmankerl“ gestalten.
Zum Vorfeld der Messe möchte ich noch loswerden, dass mir eine gewisse Sparsamkeit an Marketing für die Buchmesse aufgefallen war. Und ja, mir ist schon klar, dass die Vereinsarbeit nicht mit kommerziell gesponserten Events verglichen werden sollte. Trotzdem mache ich diese Kritik unter anderem daran fest, dass ich mehrfach die Woche in der Stadtbibliothek Gast bin und mir keine Plakate ins Auge springen wollten, ebenso wenig wie Flyer. Auch bin ich regulär die Woche auf Facebook-Gruppen unterwegs, da sprang mich auch nichts an… naja, ist ja nur eine Einzelmeinung. Letztere punktuelle Einzelwahrnehmung, erscheint mir dennoch nicht unwichtig, da ich die heute wahrgenommene Besucherzahl als übersichtlich bezeichnen möchte.
Insgesamt will ich mein Messenresümee für Euch nicht mit der Kritik ausklingen lassen. Ich bin sicher die Macher aus dem Verein werden in vielversprechender Weise weitermachen (ich bitte sogar drum!), vielleicht an denselben Stellen kritisch hinschauen sowie nachbessern für 2017.

Ich freu mich drauf!

Advent, Advent…

Für die Langzeitplaner und Adventszeitgenießer:

Am 11. Dezember 2016 liest Heike Makatsch „Petersson und Findus feiern Weihnachten“ u.a. Geschichten von Sven Nordquist! Nicht zögern, Kind und Kegel werden dieses Buchhappening genießen.

Wann genau? 11.12.2016 11h
Wo? Prater (Berlin)
Info & Karten

Vor der Messe ist nach der Messe

Die Frankfurter Buchmesse ist wie immer mit großem Tramram um. Die Literatur(tipps) in Frankfurt a.M. und deren Welt drehen sich natürlich weiter. Hier habe ich Euch einen ersten Vorweihnachtstipp mitgebracht:

Eine Lesung im Literaturhaus Frankfurt am Kinderlesesonntag. Und zwar – tatatataaaa:
„Sophiechen und der Riese“ von Roald Dahl – gelesen am 04.12. um 15 h vom Frankfurter Schauspieler und Sprecher Wolfram Koch Klein.

Es ist die fantastische Geschichte eines Waisenmädchens, das die Welt von neun stumpfsinnigen, menschenfressenden Riesen befreit. Ein Märchen von Freundschaft und dem Träumen. Hier auch wieder ein Hinweis für die weiterhin lesefaulen unter Euch Buchratten: „Sophiechen und der Riese“ wurde in diesem Jahr unter dem Titel „BFG – Big Friendly Giant“ von Steven Spielberg verfilmt. Nur mal so nebenbei erwähnt… 🙂

Karten und Info gibt es hier.