[Blogaktion]MittendrinMittwoch Reloaded 2019

Ich reise gerade wieder in der Zeit. Kommt doch mit in das koloniale Indien von 1920. Wer ist der Reiseleiter? Abir Mukherjee. Welches Transportmittel? Sein Kriminalroman „Ein notwendiges Übel„. Veranstalter? Der Heyne Verlag. Mein Mitreisender ist der Ermittler Sam Wyndham von der Imperial Police. Lest hier was es mit diesem Trip auf sich hat und nehmt mit dieser Blogaktion einen SneakPeak der literarischen Reise…mittendrinmittwochreload

Sam Wyndham habe ich Euch schon mal vorgestellt. Der erste Teil „Ein angesehener Mann“ war ein Sahneschnittchen. Nun sehen wir den Ermittler und seinen Sidekick Surrender-not Banerjee wieder. Unter nicht sehr scheichelhaften Umständen. Während heiklen politischen Verhandlungen wird der Thronnachfolger eines befreundeten indischen Fürstenstaates vor Sams Nase ermordet. 

Er fackelt nicht lange und reist unter privatem Vorwand in den Fürstenstaat Sambalpur, um vor Ort nach den Drahtziehern des Mordes zu fahnden. Hier das Drama gleich zum Start des Buches – der Mord selbst. Der Ich-Erzähler Sam und Banerjee befinden sich zusammen mit dem Prinzen in dessen Rolls Royce und kämpfen durch den Stau auf Kalkuttas Strassen als ein wie ein Priester gekleideter Mann vor den Kühler des Wagens springt und scheinbar angefahren zu Boden geht…

Zitat: „‚Mein Gott!‘, rief der Prinz. Da er stand, hatte er einen besseren Blick auf die Situation. Ich stieß die Tür auf, aber bevor ich mich bewegen konnte, war der Mann in Safrangelb schon aufgesprungen. 
Unter schmutzigen, verfilzten Haaren leuchteten wild dreinblickende Augen. Sein Bart war ungepflegt, und über seine Stirn liefen verschmierte vertikale Streifen, die an Asche erinnerten. In seiner Hand glänzte etwas Metallisches, und mein Innerstes gefror zu Eis.
‚Runter!‘. schrie ich dem Prinzen zu und tastete dabei nach dem Knopf meines Holsters. Der Prinz aber blieb hypnotisiert wie das Kanninchen vor der Schlange stehen. Der Angreifer hob den Revolver und schoss.“ Zitatende.

Nach diesem atemlosen Beginn begleiten wir Sam auf seiner Anreise nach Sambalpur. Die Beschreibung des fürstlichen Luxuszuges lässt mich direkt in das Jahr 1920 fliegen…

Zitat: Ich trat ein und schloss die Tür. Im Abteil duftete es nach Rosenöl. Die rechte Wandseite [des Zugabteils – Anmerkung] nahm ein Bett ein – und zwar ein richtiges Bett, keine Koje. Daneben stand ein mit dunkelrotem Samt bezogener Stuhl und ein kleiner Rokokoschreibtisch, dessen viele gewellte Schnörkel den Eindruck erweckten, als wäre er in der Hitze ein wenig geschmolzen. Dem Bett gegenüber befand sich ein nussfarben lackierter Kleiderschrank und der Eingang zu einer Toilette, die mit einem Marmorwaschbecken und so vielen Goldarmaturen ausgestattet war, dass der Orientexpress daneben wie ein Viehtransporter gewirkt hätte.“ Zitatende.

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Mit so einer Lok nach Sambalpur?? Foto via unsplash.com – nicate lee

Ich habe es mittlerweile mit Sam und Banerjee nach Sambalpur geschafft und bin mächtig gespannt auf welche Widersacher das Ermittlerduo diesmal treffen wird und wie es diese politisch brisante Situation ausmanövriert.

Hier geht es übrigens nochmal zur Verlagsseite des Buches. Wer jetzt schon Lust hat: Es liest sich trotz der Fülle von 494 Seiten eingängig durch einen immer wieder angeheizten Spannungsbogen. Ich mag nach wie vor die natürlichen Dialoge und nachvollziehbaren Schlüsse sowie Emotionen, die die Handlung prägen. So wie im ersten Teil. Die Sam Wyndham-Reihe ist als Taschenbuch verlegt, quasi „tragbar“. 

Trotz dieser werbeartigen Anmerkungen, lasst Euch nicht täuschen, das Exemplar ist mir vom Verlag zur Rezension gestellt worden, Geld fließt dennoch nicht… einfach nur meine Meinung. Haltet Ausschau in einigen Tagen nach meinem Fazit nach Abschluß dieses spannenden Falls.

Ich wünsche Euch eine gute Reise in das Jahr 1920, Eure Kasia

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Sam Wyndham und Banerjee besuchen den Palast des Maharadschas von Sambalpur – ich stelle ihn mir so vor…. Foto via unsplash.com-jernberg

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